Der Coole von der neuen Schule? Im Ernst? – DCVDNS Kritik
Comedy? Backpacker? Storyteller? Gangster? Straße?
Etwas von jeder Kategorie? Oder einfach gar nichts von allem?
Beim Versuch DCVDNS in eine Kategorie einzuordnen würde man wohl vergeblich scheitern.
„Ich brauche dir meine Kunst nicht zu erklären. Wir sind noch ganz am Anfang, du weißt gar nicht, wo es hingeht.“
Anfangs hat der Saarländer Yannic Munzinger durch eine Parodie-Video-Reihe „Cooler And The Gang“ über Youtube auf sich aufmerksam gemacht. Mit dem Musikvideo „Du Machst Dir Keine Gedanken Solange Die Nutella Nicht Nach Scheisse Schmeckt“ nahm er am Newcomer-Contest von HipHop.de teil.
Nach der Veröffentlichung von Songs wie „Mörderfurz“ und „Pimp Yannic“ wird er 2011 bei dem Label „Dunkle Materie“ gesignt. Kurz darauf geht er als Support mit auf Basstard’s „Weiss“-Tour. Seine erste Free-Ep „Könnt ihr Behalten“ bringt er Ende des Jahres raus. Sein Debüt-Album „Brille“ kommt dann erst zwei Wochen nach dem eigentlich bekannt gegebenen Release-Termin auf den Markt.
2013 erscheint sein zweites Album „D.W.I.S.“ „Der Wolf im Schafspelz“. Darunter features wieder mit Basstard, aber auch Genetikk, Morlockk Dilemma und Celo & Abdi.
„Dieses Album wird mein Bestes sein, bis mein nächstes erscheint, nicht ein einziger Drecksvergleich oder peinliche Hashtaglines, einfach keine Musik für die Unterschicht, denn die ist viel zu dumm für mich.“
Die Beats werden hauptsächlich von Dub Gang gebracht. Beim „Intro Vom Intro“ wird uns durch Stefan Raabs Aussage deutlich gemacht was für einen „Scheißnamen“ eigentlich DCVDNS hat. „Ich Sage Nicht Ich Liebe Dich“ ist meiner Meinung nach der einzige passende Titel, da die besungene Frau auf Max Herre stehen soll. Mit „Wisst Ihr noch“ geht er auf die frühere Zeit zurück. „Als er noch ein New-Comer war.“ Mit „Vapo“ findet man den gewöhnlichen „KIffer“-Track. Nichts besonderes. „Kein Gee“ will er sein. Als hätte ihm das jemals jemand unterstellt…
Mit Beats von KD Supier bekommen wir vom „Pullunder“-Rapper Gemeinsam mit Celo & Abdi einen Einblick in den „Frankfurter Zoo“. Ein anständiger Produzent kommt sogar auch mal zum Vorschein. Sikk von Genetikk zeigt sich wie immer von seiner besten Seite. Mit „D.C.V.D.N.A“ bekommt das Album sogar einen Track der Probs verdient. Genetikk halt…
DCVDNS besitzt zwar die Fähigkeit der schnellen Aussprache, welche im Rap gerne gesehen wird, doch leider lässt sich oft nicht zuordnen ob er etwas sarkastisch oder ernst meint.
Die Neutrale, schon fast „Scheiß egal“- Haltung von DCVDNS macht seinen Interviewern das Leben nicht gerade leichter. Mal Abgesehen davon, dass er zu den meisten Interviews seinen „Anwalt“ mitschleppt. Das wird wohl nie jemand verstehen…
Auf seinen Namen kam er angeblich zufällig durch sinnloses Tastendrücken. – Genau…
Die Ach-so-Harten, Ach-so-Ernsthaften und Ach-so-Lustigen Traditionen des HipHop gehen dem DCVDNS allesamt am schafbepelzten Wolfsarsch vorbei.
Mit anderen Worten, ein mit Wörter um sich schmeißender und kindischer Pullunderträger hat der Deutschrap-Szene gerade noch gefehlt…sollte ihm allerdings keine Alternative einfallen, wird er wohl diesen Zirkus weiter aufrecht halten müssen.
„Immer noch besser als jeder andere Scheißjob.“
Seit dem 05.11 ist er als Support auf Cros „Mello“-Tour unterwegs, anscheinend fährt er jetzt die Kommerzielle Schiene…
