Gastbeitrag: Hip Hop von Außen betrachtet Okt09

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Gastbeitrag: Hip Hop von Außen betrachtet

Maskierte Gangster, die sich mit Knarren und Fäusten um Kohle und „Biatches“ battlen! Ganz der Regel: „Ich mach dich Messer!“
Keinen Ausdruck und keine Beleidigung lassen sie aus. Flüche und Gesetzesbrüche: Das ist das, was sie sie sind. Und ihre Fans? Genauso schlimme gewaltbereite Verbrecher!

Dumm, aggressiv und selbstherrlich

Wenn der Rapper Bushido mit einem Titel wie „Stress ohne Grund“, wegen welchem er mittlerweile auch angeklagt wurde, die Weichen ganz offensichtlich auf Provokation stellt, wirft das ein düsteres und gewalttätiges Licht auf die gesamte Branche und auf die, die sich mit ihr identifizieren.
Dabei ist es doch so, dass Künstler wie Mos Def oder Macklemore schon mit vielen Songs Tiefe, Schwere und sogar Philosophie bewiesen haben. Hier ging es nicht darum Aggressivität aufzubauen, sondern Aggressivität anderer aufzuzeigen, Probleme zu verdeutlichen – echte Botschaften zu vermitteln. Oder ist es falsch, dass Macklemore in seinem Lied „Wings“ die Gefahren vom unbedingten „Dazugehören“ aufgreift? Teens, die nur dann glauben begehrt und cool zu sein, wenn sie die teuersten Nike Air Flights tragen. Rap kann für Fans auch Lebenshilfe sein!

Ihre Ideale: Gewalt, Drogen und Sexismus

Obwohl einige Menschen das vielleicht glauben: Hip-Hop folgt keiner Faustregel. Den superklugen Kopf, der ein superschlaues Buch über die Regeln des richtigen Textens schrieb, gab und gibt es nicht. Nirgendwo ein Regelbuch, wo steht, so und so hat der Künstler sich vor seinem Publikum zu geben. Oder existiert sowas etwa bei der Musik Pop Rock?
Stattdessen wird vielmehr auf eine Sache vertraut: den Instinkt. Der eine verzichtet auf tiefgründige Texte, der andere macht sie zu seinem Markenzeichen. Von dem einen sollten man aber nie auf alle andere schließen!
Denn hören viele immer nur das Geschrei um die Skandalrapper der Szene, und bauen damit ein dreckiges Bild über alle Anhänger auf, überhören sie die künstlerische Vielfältigkeit der anderen. So gaben beispielsweise Künstler wie Lil‘ Kim und Drake mit ihren Songs eine außergewöhnliche Empfehlung an die Fans ab: In ihren Songs würdigen sie den genüsslichen Muskateller-Wein. Rapper, die über Wein rappen? Nicht nur das! Am besten wäre, man würde ihn mit Hummer und Shrimps genießen, so die Texte weiter.

Aber Hip-Hop und Rap, das sind die zwei Kinder ohne Erziehung. Und ihre Freunde? Kids aus dem Block ohne Intellekt! Sie sind die, mit denen niemand spielen will, weil sich alle um die coole Musik streiten.
Doch macht man sich überhaupt mal die Mühe die „Außenseiter“ anzusprechen, um zu fragen, wie es ihnen geht, und wer sie überhaupt sind?

Quellen:
http://www.lastfm.de/user/B-Pida/journal/2012/06/29/5iu1ya_vorurteile_%C3%BCber_hip_hop
http://www.urban-drinks.de/blog/muskateller-wine-kaufen-shop-wein/
http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article120445895/Anklage-gegen-Bushido-wegen-Stress-ohne-Grund-erhoben.html

 

Artikelbild: Screenshot: Drake im Interview zu Wein.