Top 10 Rapalben 2012 Dez21

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Top 10 Rapalben 2012

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu, da ist es Zeit einmal zurückzuschauen welche Künstler und Alben das Jahr 2012 maßgeblich geprägt haben. Hier sind die Top 10 Rapalben 2012!

 

10. Die Orsons – Das Chaos und die Ordnung

Die Orsons – bestehend aus Tua, Kaas, Maeckes und Plan B – sind eine Hip-Hop-Band mit viel Ironie, Fantasie und Sarkasmus. Schon ihr letztes Album Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit, Orsons war ein Erfolg der die Bekanntheit des Quartetts auf neue Höhen katapultierte. In den drei Jahren Pause nach dem Album widmeten sich die vier ihren Soloprojekten, trafen jedoch für Das Chaos und die Ordnung schnell wieder zusammen.

Für viel aufsehen sorgte die Single Horst & Monika, eine wahre Geschichte über einen NPD-Politiker, der nach einer Geschlechtsumwandlung als Politikerin für die Linke agiert. Horst & Monika steht exemplarisch für den Stil der Orsons die es genau verstehen zu provozieren und gleichzeitig ihren Humor zu wahren.

Doch die Orsons können auch anders. Mit Lagerhalle beweisen die Jungs, dass sie nicht nur eindimensional sind.

Alles in allem ein gutes Album das durch eine gute Mischung überzeugen kann.

 

9. Aphroe – 90

90 von Aphroe ist eine aufwendige Hommage an die Rapsounds der 90er Jahre. Ganz nach dem Vorbild von Elzhi, der sich Nas‚ Meilenstein Illmatic vornahm und seine eigene Version namens Elmatic veröffentlichte, suchte sich Aphroe 10 Titel aus den 90ern und ließ die Beats von Kollegen wie PH7, Mirko Machine, DJ Stylewarz und Beat Sampraz nachbauen. Die Originale sind bei allen Produktionen rauszuhören, trotzdem klingen die neuen Versionen frisch und bleiben dabei stilecht.

Bei den Texten übersetzte Aphroe nach Möglichkeit Silben und Phonetik seiner Vorbilder, um daraus deutsche Lyrik zu erschaffen, die sich perfekt an die Beats anschmiegt. Für jeden 90er-Hip-Hop-Fan einen Blick wert.

 

8. Nas – Life is Good

Auch Altmeister Nas meldete sich dieses Jahr zurück ins Game und erzählt auf seiner Platte Life is Good über sein ereignisreiches Leben.  Nas zeigt hier wie üblich seine gute Technik und wird stellenweise sehr persönlich. So gibt es einen Track über Probleme mit den Internetaktivitäten seiner Tochter und seine fehlende Autorität aufgrund seiner bewegten Vergangenheit oder einen Track über die Trennung von seiner Frau Kelis. Gewohnt gute Qualität von Nas, der auch 18 Jahre nach seinem Debütalbum noch Spaß macht.

 

7. Max Herre – Hallo Welt!

Max Herres letztes Album Ein Geschenkter Tag erhielt eher durchwachsene Resonanz, doch mit Hallo Welt! hat Max seine Bestimmung wieder gefunden. Der Freundeskreis-Gründer singt zwar immer noch in seinen Songs, aber zwischen seinen Gesangseinlagen gibt es wieder jede Menge gelungene Raps. Doch auch bei der Produktion konnte Max Herre seine Kreativität beweisen: Mit Einflüssen aus allen möglichen Musikstilen ergibt sich auf Hallo Welt! eine ganz eigene Mischung, die aber durchaus gefällt.

 

6. Marsimoto – Grüner Samt

Für den Rostocker Marteria war 2012 ein sehr erfolgreiches Jahr. Er konnte nicht nur mit seinen Kollegen Yasha und Miss Platnum die Lila Wolken EP veröffentlichen die auf Platz 1 der deutschen Charts schaffte und als Co-Autor Songs für die Toten Hosen schreiben, sondern auch das dritte Album seines Alter Ego Marsimoto veröffentlichen. Letzteres trägt den Titel Grüner Samt und ist vielleicht das facettenreichste Album des Jahres. Zwar sind die Lieder meist mehr als verrückt, doch gerade dieser Ideenreichtum ist es der Marsimoto zum Erfolg verhilft.

 

5. Kendrick Lamar – Good Kid, M.a.a.d City

Kendrick Lamar ist ein amerikanischer Rapper aus Compton, der 2011 sein Debütalbum Section.80 veröffentlichte. Es wurde zu einem der erfolgreichsten Hip-Hop-Alben des Jahres und machte Lamar somit über die Grenzen der USA bekannt. Sein neues Werk Good Kid, M.a.a.d City ist erst am 22. Oktober erschienen und enthält Produktionen von Just Blaze, Pharrell Williams, Hit-Boy, Scoop Deville und T-Minus. Ich muss zugeben beim ersten Mal hören wirkte das Album etwas fremd, doch mit jeder Minute fühlt man sich im Klanggerüst von Lamar mehr zu Hause. Nicht umsonst konnte sich Good Kid, M.a.a.d. City über hervorragende Kritiken freuen, die dem Album reihenweise Legendenstatus versprachen.

 

4. Flying Lotus – Until the Quiet Comes

Steven Ellison besser bekannt als Flying Lotus ist ein Musiker der aus Hip-Hop, Electro und Jazz seinen eigenen Klang geschaffen hat. Until the Quiet Comes ist schon das vierte Album des Amerikaners und ein krasses Stimmungsbild. Es wirkt fast wie ein Traum, der einen bei jedem Anhören auf eine neue Reise mitnimmt. Dabei bleibt der Sound trotzdem entspannend und baut durch seine unaufgeregten Rhythmen eine Sogwirkung auf die einen noch tiefer in die Musik zieht.

Until the Quiet Comes ist vielleicht nicht für jedermann, doch wer sich auf neue Klänge einlassen kann, wird hier nicht enttäuscht.

 

3. S3 – Supa Soul Shit

Supa Soul Shit ist eine Kollaboration von Brenk Sinatra, der sich für die Beats verantwortlich zeigt und Miles Bonny der seine Stimme und sein Flügelhorn beisteuert. Das ganze Album ist mit seinen Soul-Klängen sehr entspannt und erinnert teilweise an J Dilla. Perfekt für den chilligen Sonntag zum rumhängen.

 

2. Action Bronson – Blue Chips

Der 29-jährige Action Bronson aus Queens, New York ist einer der interessantesten Newcomer der letzten Jahre. Im März veröffentlichte der gewaltige Albanier mit Rauschebart ein kostenloses Mixtape auf dem er seine ganze Bandbreite zeigt. Blue Chips mit seinen 16 Tracks ist ganz klar eines der besten Alben des Jahres.

 

1. Joey Bada$$ – 1999

Joey Bada$$ ist der mit Abstand jüngste Musiker auf dieser Liste und trotzdem wagte sich der 17-jährige New Yorker zu seinem Debüt an ein Mixtape das sich an den Sound der Jahrtausendwende anlehnt. Dabei wirkt der junge MC stellenweise wie Jay-Z auf Reasonable Doubt, wenn er über seine Ambitionen rappt.

Die Beats sind hervorragend, was bei Produzenten wie Chuck Strangers, MF DOOM, Lord Finesse oder J Dilla auch nicht verwundert. Joey Bada$$ trifft mit einer Leichtigkeit die passenden Töne zu seinem Klangbett und schafft so ein homogenes Klangerlebnis.

Man sollte Joey also in den nächsten Jahren im Auge behalten, denn das Zeug zum Rapstar hat er auf jeden Fall.